Wilder Garten = gesunder Hund

Es wird Frühling und in meinem Garten wächst und gedeiht es - leider nicht schöne Blumen und Gemüse, sondern auch und vor allem Unkraut: Brennnessel und Löwenzahn!

 

ABER: Gar nicht schlimm, denn hier kommt die perfekte Ausrede, warum das sogar gewollt ist! Und weshalb Unkrautjäten damit gleich doppelt effektiv ist: Brennnessel und Löwenzahn sind gesunde Nährstoffbooster für Ihren Hund.

 

Die Brennnessel hat aufgrund ihrer Brennhaare bei den meisten Menschen bereits einen negativen Eindruck hinterlassen und wird deshalb stark unterschätzt. Tatsächlich ist sie eine der kostbarsten Heilpflanzen und schon lange in der Phytotherapie als "Superfood" bekannt. Brennnesselkraut enthält über zwanzig verschiedene Substanzen, darunter Vitamin B und C, Vitamin A, Vitamin K und sehr viel Eisen. Außerdem sind viel Chlorophyll, Eiweiß, Serotonin, Acetylcholin, Ameisensäure und Flavonoide und Kumarin enthalten. Mineralien wie Kalium, Calcium und Kieselsäure sind in großer Menge enthalten, wodurch die Brennnessel unter anderem harntreibend, entzündungshemmend, apptetitanregend, blutreinigend - und bildend sowie stoffwechselfördernd wirkt. Der Körper wird vermehrt "entgiftet", die Stoffwechselend- und abfallprodukte werden ausgeschieden und das Immunsystem gestärkt. Bei Erkrankungen der Niere und Leber empfiehlt sich eine vorherige phytotherapeutische Beratung und Begleitung, für alle anderen Hunde ist Brennnessel jedoch bedenkenlos als Frühjahrskur über 4-6 Wochen einsetzbar. Verwendet wird dazu das ganze Kraut, jetzt im Frühling eignen sich vor allem die jungen, frischen Triebe. Auch Samen und Wurzel (als Aufguß oder Tinktur) können verwendet werden, die wiederum jedoch etwas andere Mineralien enthalten.

Perfekt zur Frühjahrskur mit Brennnesseln eignet sich die Kombination mit Löwenzahn.

Löwenzahn findet sich in meinem Garten noch häufiger als Brennnessel und sieht eigentlich ganz hübsch aus, wird von vielen aber auch als lästiges Unkraut vernichtet. Doch auch Löwenzahn ist nicht nur schmackhaft (übrigens auch für den Menschen), sondern auch sehr gesund. Blätter, Wurzeln und Blüten können verwendet werden, aber auch hier sind insbesondere die jungen, frischen Triebe am leckersten. Sie enthalten viele Bitterstoffe, Triterpene, Flavone, Cholin und Inulin sowie Calcium, Schwefel und Natrium, außerdem viel Kalium und Kieselsäure sowie Vitamin C und Eisen. Damit wirkt Löwenzahn entwässernd, regenerierend, entkrampfend und entschlackend sowie blutreinigend und leber- und nierenstärkend. Löwenzahn regt die Gallenproduktion an und wirkt verdauungsfördernd. Wie auch bei der Brennnessel gilt: Für einen gesunden Hund ist die Verabreichung kein Problem, bei Krankheiten von Leber, Niere, Magen oder Darm bitte zunächst phytotherapeutische Beratung einholen.


 

Sammeln Sie also einige Brennnessel- und Löwenzahnblätter, waschen Sie beides kurz ab und geben Sie es in den Mixer, um sowohl die Brennhaare zu zerstören als auch die Zellwände "aufzubrechen" und somit die Inhaltsstoffe nutzbar zu machen. Mischen Sie für 4-6 Wochen täglich 1-2 TL (je nach Hundegröße) der pürierten Mischung unter das Fleisch und Gemüse Ihres Hundes.

 

Sie haben keinen Garten oder einen sehr gepflegten Garten ohne Unkraut?

Dann sammeln Sie doch beim nächsten Gassigang ein wenig Futter für Ihren Vierbeiner. Achten Sie aber bitte darauf, dass Sie nur von Wiesen sammeln, wo Sie sicher sind, dass keine Gülle oder Spritzmittel aufgebracht wurden. Auch eine Hundewiese, auf der alle Löwenzahnstängel mehrfach markiert wurden und Wiesen neben viel befahrenen Straßen eignen sich nicht für die Kräutersuche.

 

TIPP: Für einen geruhsamen Schlaf für Sie und Ihren Hund sollten Sie die Frühjahrskur morgens anstatt abends füttern. Da sowohl Brennnessel als auch Löwenzahn harntreibend wirken, kann es sein, dass Ihr Hund nachts unerwartet raus muss.

 

 

 

 

 

Also bevor Sie das nächste Mal verärgert sind über Ihr Unkraut im Garten: Freuen Sie sich daran, zupfen Sie es ab (Handschuhe nicht vergessen, sonst ärgern Sie sich über Quaddeln auf der Haut und das zu Recht) und werfen Sie alles in den Mixer. Ihr Hund wird sich freuen!

 

Informationen aus: Pawletko, Petra (2014): Heilpflanzen für Tiere. Phytotherapie für Hunde, Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen. Oertel+Spörer Verlag.